David Carson wird am 8. September 1955 in Corpus Christi, Texas geboren. Bereits als Vierzehnjähriger gehört er zu den acht weltbesten Surfern.

1977 schließt er sein Soziologiestudium „with honours and distinction“ an der San Diego State University ab. Nachdem er im Alter von 26 Jahren an einem zweiwöchigen Workshop für Grafikdesign teilnimmt, ist er überzeugt, dass dies das Richtige für ihn ist. Er beginnt ein Grafikstudium an der Universität in San Diego und dem Oregon College of Commercial Art, beendet seine Ausbildung jedoch nicht. „So brauchte ich nicht all das zu lernen, was man angeblich nicht darf“, sagt er.

In den Jahren von 1982 bis 1987 war er als Lehrer für Soziologie, Psychologie, Wirtschaft und Geschichte an der Torrey Pines High School in Del Mar tätig.

Seine erste Zeitschrift, ein Magazin für Skateboarder, gestaltet er frei nach seinen Vorstellungen. In den ersten Jahren verbringt er einen Großteil seiner Zeit mit Grafikdesign -  zum Leidwesen seiner Ehe, die so in die Brüche geht. Es folgen Anstellungen bei einem Musikmagazin in Boston, welches ihn wegen seiner viel zu experimentellen Art wenig später wieder entlässt, einem Magazin namens Beach Culture und der Musikzeitschrift Ray Gun durch die Carson auch international bekannt wird.

Bis heute arbeitet David als Grafiker, Designer und Berater für Firmen wie Hallmark Corporation, Levi Strauss & Co., Nike und Pepsi tätig und hat schon mehrere Bücher (The End of Print (1995), 2nd Sight(1997), Fotografiks (1999), Surf Culture: The Art History of Surfing, Trek (2003),...) veröffentlicht.

Carson missachtet bei seiner Gestaltung jegliche typografische und gestalterische Regeln. Er bricht mit Lesegewohnheiten und arbeitet mit einem ständigen Wechsel von Schriftgrößen, -arten und -stilen (fett, kursiv). Wörter überlagern sich, Sätze brechen mitten im Wort ab, es entsteht ein Schriftbild, dessen Lesbarkeit nicht gewährleistet wird. Zerschnittene Fotos werden neu angeordnet, verdoppelt und mit Text als eigenständiges Gestaltungselement kombiniert. David arbeitet weniger nach einem bestimmten Konzept, sondern vielmehr intuitiv und frei. Seiner Meinung nach ist es an der Zeit, die alten Designregeln zu durchbrechen und eine neue Sichtweise für Typografie, Bilder und Gesamtkonzept zu schaffen.

Sein Ziel ist es, mit dieser Art von Gestaltung seine Leserschaft aufmerksam zu machen. Er möchte einer Generation, die mit digitalen Medien aufgewachsen ist, die Printmedien wieder näher bringen und Lust aufs Lesen machen. Bei jungen Betrachtern, die seine Werke als innovativ und grenzenlos empfinden, findet er damit Anerkennung, erfahrene Grafiker jedoch bezeichnen seine Entwürfe als kontraproduktiv, naiv und verfehlt. Infolgedessen versucht er, keines seiner Designs zu wiederholen und jeder Kampagne ein neues Aussehen zu verleihen. Seine Arbeiten unterliegen einem ständigen Wandel und sind für den Betrachter unvorhersehbar.

Annabel Muntean, Q12