Hannah Höch wurde am 1.November 1889 in Gotha geboren und starb am 31.Mai 1978 in Berlin.

"Bis heute versuche ich konsequent das Foto auszubeuten. Ich benutze es wie die Farbe, oder wie der Dichter das Wort."( Hannah Höch, 1959)

Hannah Höch arbeitete als deutsche Grafikerin, Malerin, Collagekünstlerin und Fotomonteurin und zählte zu den Künstlern des Dadaismus. Im Jahr 1912 zog sie von Gotha nach Berlin, um dort an der Kunstgewerbeschule zu studieren. Während des Studiums, unter anderem bei Emil Orlik, beschäftigte sie sich intensiv mit der Collage. Dort lernte sie Raoul Hausmann kennen, mit dem sie sieben Jahre lang eine enge Lebens-, Liebes-und Arbeitsbeziehung verband. Dies beeinflusste auch ihre künstlerische Arbeit stark, da sich oft ihre Beziehungen in ihren Werken widerspiegelte, wie in "Love"(1926).Als 1917 von Hausmann die Dada-Bewegung ausgerufen wird, ist Höch neben Baader, Huelsenbeck, Grosz und Heartfield die einzige Frau unter den Berliner Dadaisten. 1919 gehört sie zu den Erfindern der zeitkritischen Fotomontage.

Eines ihrer ersten Werke war beispielsweise: "Schnitt mit dem Küchenmesser Dada durch die letzte Bierbauchkulturepoche Deutschlands". Dieses Werk (Schnitt mit dem Küchenmesser ...) kombiniert  Zeitungsbilder der damaligen Zeit, um eine neue Aussage über das Leben und die Kunst im Dadaismus zu treffen. Bei genauerer Betrachtung der Fotomontage werden vier grosse Themen deutlich: Militär bzw. Politik, Wissenschaft, Industrie und Revolution. Diese realen Themen werden ohne kausalen und logischen Zusammenhang dargestellt. Somit ist Hannah Höchs Mittel das Chaos, um ihrer Kritik an der damaligen Gesellschaft Ausdruck zu verleihen.

Die Dadaisten richteten sich gegen die in ihren Augen veralteten gesellschaftlichen und kulturellen Strukturen. Diese Richtung lässt sich ebenfalls bei Hannah Höch erkennen. Viele ihrer Fotomontagen kritisieren auf höhnische Art und Weise den Wahn der damaligen Schönheitsindustrie, der damals in den Massenmedien aufgrund von Mode und Werbefotografie an Bedeutung gewann. Frauen wurden ebenfalls zentrale Themen für ihre Arbeit zwischen 1963 und 1973. Höch verurteilte auch aufs schärfste die Rassendiskriminierung. Von den Nationalsozialisten verfemt, zog Höch sich nach Berlin-Heiligensee zurück und von 1933 bis 1945 galt ihre Kunst als entartet.

Werkbeispiele:

  • 1919: Schnitt mit dem Küchenmesser Dada durch die letzte Bierbauchkulturepoche Deutschlands
  • 1921: Mensch und Maschine
  • 1922: Collage
  • 1926: Aus einem ethnographischem Museum (eine Reihe von Fotomontagen)
  • 1945: Bilderbuch (eine Sammlung von Illustrationen, Bild- und Fotomontagen)

von Hannah Grübl, Q12