George Grosz (*26. Juni 1893 in Berlin als Georg Ehrenfried Groß, † 6. Juli 1959) war ein deutsch-amerikanischer Künstler, der als Mitbegründer des Dadaismus gilt, und zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Neuen Sachlichkeit.

Nach seinem Besuch der Realschule, der Kunstakademie in Dresden und der Kunstgewerbeschule in Berlin, der ihn laut eigener Aussage künstlerisch nicht voranbrachte, übte zum ersten Mal der Erste Weltkrieg Einfluss auf ihn und seine Werke aus. Nachdem Grosz als freiwilliger Infanterist 1915 schon bald aufgrund einer Erkrankung als kriegsuntauglich entlassen wurde, legte er sich 2 Jahre später politisiert, beeinflusst von seiner Begeisterung für das Amerikanische und als großer Kriegsgegner den Namen George Grosz zu, um einerseits zu zeigen, dass er nicht „deutsch“ sein wollte, und außerdem, um ein Zeichen gegen das patriotische, anti-englische Kaiserreich zu setzen. In dieser Zeit fertigte er viele Werke an, die Kriegsszenen abbildeten, und wurde bekannt.

Grosz war Teil der Berliner Dada-Szene und gründete im Zeitraum von 1916-1920 mit befreundeten Künstlern zahlreiche Kunstzeitschriften. Für viele der Inhalte wurde er mehrfach wegen Pornografie, Beleidigung der Reichswehr und Gotteslästerung verurteilt, machte aber dennoch mit Ausstellungen weiter, die, im Gegensatz zum modernen Dadaismus, eher als anarchistisch-nihilistisch beschrieben werden können, da bei ihnen das Publikum häufig beschimpft wurde, es zu Schlägereien kam, etc. Als Schlagwort galt „Dada ist sinnlos“ und Grosz war ihr „Propagandada“.

Nachdem er schon seit 1918 Mitglied der KPD und der Novembergruppe war, trat Grosz 1924 der Roten Gruppe Berlin bei und beteiligte sich an Ausstellungen der Neuen Sachlichkeit.

Anfang 1930 reiste er aufgrund der politischen Entwicklung in Deutschland in die USA und wurde Gastdozent an der Students League in New York. Grosz' Antragstellung auf die US-amerikanische Staatsbürgerschaft, bewirkt durch die Machtübernahme der NSDAP in Deutschland, wurde 1938 bewilligt. Im Gegensatz zu seinem Wirken in Deutschland schaffte er es in den USA jedoch nicht, weitläufig bekannt zu werden, kämpfte um Anerkennung und seine Werke blieben unverkäuflich.

1959 kehrte Grosz nach Deutschland zurück, starb jedoch aufgrund eines Treppensturzes als Folge von Trunkenheit in Berlin.

Grosz' innere Zerrissenheit wird in seiner Autobiografie „Ein großes Ja und ein kleines Nein“ deutlich. Auf der einen Seite stehen die politischen, aggressiven Werke seiner Jugend, die sich durch seine Darstellungen des Großstadtlebens, der Rotlichtviertel und der Halbwelt auszeichnen, auf der anderen Seite beschreibt er sein Spätwerk in Amerika als dekorativer und hauptsächlich unpolitischer, jedoch nie gewürdigt.

Künstlerisch sprach er sich in „Statt einer Biographie“ gegen abstrakte Malerei, den Expressionismus und außerdem individualistische Künstler aus und stellte sich auf die Seite der „Unterdrückten“ und des Proletariats, später beschreibt er den Dadaismus als „Kunst des Müllkastens“.

Bis heute haben Grosz' Arbeiten Einfluss auf politische Karikaturisten.

Werke (Auswahl):
  • Pandämonium, 1914
  • Deutschland, ein Wintermärchen, 1917/1919
  • Parasiten, 1918
  • „Cain, or Hitler in Hell“, 1944

Verena van Aalst

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/George_Grosz

http://www.whoswho.de