Sattelstellung des Impressionismus:
- Fotografie übernimmt das dokumenthafte Abbilden der sichtbaren Realität.
- Kunst als Selbstauftrag.
- Die Kunst definiert sich von nun an selbst.
- Sie wird sich selbst zum künstlerischen Inhalt/Problem.
- Der Bezug Kunst – Realität hier nun auf die Realität der Kunst selbst bezogen.
- Der Künstler versteht sich als Schöpfer eines eigenständigen Werkes "parallel zur Natur".
- Autonomie der Mittel
- Vernachlässigung des natürlichen Kolorits.
- Verlußt der natürlichen Räumlichkeit.
- führt hin zur Abstraktion.
1911 erstes abstraktes Aquarell von Wasilly Kandinsky!
Paul Cézanne, 1839 – 1906, Aix en Provence
Cezanne hat 1874 bei der ersten Impressionistenausstellung im Atelier des Fotografen NADAR mit ausgestellt.
"Impressionismus ist die optische Mischung der Farben, wir müssen darüber hinaus gelangen."
"Alles in der Natur modelliert sich nach Kugel, Kegel und Zylinder. Man muß auf Grund dieser Einfachen Formen malen lernen, dann wird man alles machen können, was man will."
- Hinwendung zu den einfachen Formen.
- Herausfiltern der Grundformen aus dem Naturvorbild.
"Wir müssen im Kontakt zur Natur wieder klassisch werden."
- Ablehnung der perspektivischen Rekonstruktion der Natur.
- Veränderung und Simultaneität des Betrachterstandpunktes.
- Farbräumlichkeit
- Loslösung von der Vorlage/gabe des real aufgebauten Stillebens.
- Akzeptanz und Betonung der Zweidimensionalität des Malgrundes durch bewußtes Arbeiten gegen Tiefenillusion.
"Mont Ste Victoire" 1887 und 1902 - 1906
- Abtraktion der Natur zu Farbflecken.
"Man muss die Natur nicht reproduzieren, sondern repräsentieren ... durch gestaltende, farbige Äquivalente."
Struktur:
- Farbe überzieht die Leinwand als dichtes, kristallines Netz/Gewebe.
Farbtemperatur:
- Keine Tiefenillusion, vibrierende, lebendige Reliefoberfläche mit geringen Tiefenwerten.
- Thematisierung der Bildfläche!
- Autonomie des Bildes als eigenständige Welt, unabhängig von den Gesetzen der sichtbaren Realität.
"Jourdans Hütte" 1906
"Solidität und Dauerhaftigkeit"
Gegensatz zur impressionistischen Auffassung besonders deutlich. Eines seiner letzten Gemälde, Motive um Aix "erwandert".
"Zwei Kartenspieler" 1892 - 1895 (zwei Fassungen) und "Die Badenden", 1900 - 1904
Intention:
- nicht der äußere Schein, sondern die innere Gesetzmäßigkeit der Dinge, die ihre Erscheinungsform bestimmen.
- nicht atmosphärische Flüchtigkeit, sondern Ruhe des geschlossenen Bildorganismus.
- nicht ausschnitthafte Strukturlosigkeit, sondern rhythmische Gliederung der Bildkomposition.
- Reduktion auf Grundformen. Suche nach der Gliederung der Natur, nach ihrem tektonischen Aufbau.
- Farbe gliedert, differenziert, stuft der Rhythmus der Komposition ab.
- Bild als verdichtetes Farbgewebe.
- Farbformen erinnern nur noch entfernt an das Naturvorbild.
- Die Bildimmanente Ordnung der teppichartigen Gesamtstruktur führt zur Autonomisierung der Kunst.
- Bild als "Harmonie parallel zur Natur".