Zentralbau als Idealraum

  • Donato Bramante (um 1444-1514) errichtete den Tempietto um 1502 aufgrund einer Stif­tung des spanischen Königspaares Ferdinand und Isabella. Der Tempietto steht im Klosterhof von San Pietro in Montorio in Rom. Dort hat nach der Überlieferung das Mar­tyrium des hl. Petrus stattgefunden.
  • Der ideale Raum, das Ergebnis einfacher Proportionen: Durchmesser ca. 8 m, Rundbau, Säulenumgang, Toskanische Säulen, Metopen und Triglyphenfries, Ballustrade, halbkreisförmige Kuppel mit Laterne.
  • Bezüge zur Antike: Kuppelbau und Säulenumgang = Formzitate: Pantheon in Rom, Durchmesser 39,5 m, Verlängerung der Kuppelrundung würde genau den Boden berühren. Antike Form des Rundtempels. Christliche Umdeutung schon beim Pantheon, der 609 der Jungfrau Maria geweiht worden war.
  • Symbolik: Kreis - Mensch: Kreis als Symbol des Kosmos. Mensch mit ausgestrekten Armen und Beinen läßt sich in den Kreis einbeschreiben, mit Nabel als Mittelpunkt. Übereinstimmung und Harmonie von Makro- und Mikrokosmos. Der Mensch steht im Mittelpunkt und in Harmonie zur kosmischen Ordnung. Zeichnungen von Vitruvius, dem röm. Architekturtheoretiker.
  • Tempietto: Einfache Proportionen: 1/2 Teilungen und 1/1 Entsprechungen zw. Höhen, Absätzen, und Breiten.
St. Peter in Rom.
  • 1505 Pläne von Bramante für JuliusII.
  • Grundsteinlegung 1505. Kombination von Kuppelbau über dem Grab des hl. Petrus und der griech. Kreuzform.
  • Weiterführung des Baus nach Bramantes Tod und Modifikation des Plans durch Michelangelo.