• geb. 1853 Niederlande, gest. 1890 Frankreich, nach Selbstmordversuch
  • Sohn eines niederländischen Pfarrers
  • Ab 1886 in Paris, Bekanntschaft mit den Impressionisten.
  • Ab 1888 besessene Arbeit in Arles, Van Gogh hat unaufhörlich gemalt, Tag und Nacht, er ist an die physischen und psychischen Grenzen gegangen: "Eruption" der Farbe
  • Mitte 1888: Gauguin in Arles, Atelier des Südens, das Gelbe Haus, Sonnenblumen als Selbstauftrag, Konflikt mit Gauguin, Nervenzusammenbruch, andauernde schizophrene Schübe, unter ärztlicher Behandlung in Süd- und Nordfrankreich bis zu seinem Tod.

Formale Aspekte:

  • Überwindung der formauflösenden Malerei des Impressionismus
  • Ablösung vom Erscheinungsbild der Dingwelt

"... Bilder schaffen, die Stimmung und Gemüt zum Ausdruck bringen."

  • Unmittelbarer Ausdruck der subjektiven Empfindung
  • Suggestion, nicht Beschreibung
  • Sinneseindrücke werden übersteigert, Empfindungen sichtbar gemacht.

Eigenwert der bildnerischen Mittel:

  • Bewegte Bildstruktur durch Pinselduktus
  • Übersteigerung von Farbe und Form
  • Steigerung der Farbhelligkeit
  • Farbe fängt nicht Licht ein (Impressionismus), sondern große Flächen leuchten aus sich heraus.
  • Reine Farben, starke Kontraste, flächige Malerei, keine Raumtiefe
  • Vereinfachung, Abstraktion der Form

Künstlerische Errungenschaften:

  • Sonnenblumenbild als Exempel für den Aufbruch in die Moderne
  • Bruch mit den ästhetischen und kunstpolitischen Normen

"...Kunst müsse auf der Ausdruckskraft der Farbe beruhen, dort, wo das gleißende Licht den Eigenwert der Farbe hervorbringt." (Arles, Süden, Sonne, Hitze)
"...vor der Natur den Ausdruckswert der Farbe steigern."

Vision einer neuen Kunst:

  • Gelb = Sonnenlicht, Sonnenenergie als geistige Energie, Helligkeit kontra akute Not
  • Entstehung einer eigenständigen, aus den Bildmitteln entwickelten Struktur von Form und Farbe als Äquivalent zum subjektiven Erlebnis der vibrierenden Atmosphäre der südlichen Natur.
  • Eindringliche Suche nach einem zeitgenössischen subjektiven Ausdruck des eigenen Verhältnisses zur Welt.
  • Abkehr vom Impressionismus
  • Neuerfindung der persönlichen und bildspezifischen Ausdrucksmöglichkeiten.
  • Experimentelle Auslotung der Bildmittel nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten, um das Bild als eigenständige Einheit parallel zur Natur zu erschaffen.

Subjektiver Ausdruck und Vereinzelung des Künstlers:

  • Aushalten von Ablehnung und Druck der Gesellschaft.
  • Bemühen um Aufhebung der Isolation und der materiellen Not.
  • Utopie vom Atelier des Südens, einer Gemeinschaft von Künstlern, einer besseren Gesellschaft.

➢ Wegbereiter des Expressionismus